Zum letzten Spiel der Hinrunde gastierte der TTC Zeitz bei der VSG Kugelberg Weißenfels. Zeitz, die sich in diesem Jahr mit dem tschechischen Ausnahmespieler Lubos Penkava verstärkten, sind starker Aufstiegsaspirant, sodass sie im Vorfeld als Favorit ins Rennen gingen. Gerade das neue 4er Mannschaftssystem spielt den Gästen in die Karten, da ein Spieler für 3 Mannschaftspunkte verantwortlich sein kann (das sind schon 50 Prozent zum Sieg). Dennoch gingen die Kugelberger optimistisch ins Spiel und sie wollten ihre starke Heimserie fortführen (bisher ging noch kein Spiel zuhause verloren).

 

Die Doppel starteten zunächst auch erfreulich für die Hausherren. An beiden Tischen gingen sowohl Matthias und Johannes Fekl, als auch André Kreisel und Andreas Funke in ihren Spielen in Führung. Doch mit zu nehmenden Verlauf kamen auch die Gegner immer besser ins Spiel und erlaubten sich kaum noch Fehler. In beiden Partien wechselten die Führungen hin und her. Bei ansehnlichen Ballwechseln mussten die Zuschauer im entscheidenden Satz allerdings zwei Niederlagen der Weißenfelser mit ansehen. Besonders dramatisch war dabei das verlorene Spiel der Brüder Johannes und Matthias Fekl, die nach 7:10 Rückstand zunächst drei riesige Bälle spielten und damit alle Matchbälle abwehrten. Anschließend vergaben sie äußerst unglücklich ihren eigenen Spielball und es folgten zwei weitere vermeidbare Fehler. Daher ging es mit 0:2 Rückstand in die Einzel.

 

Spitzenspieler André Kreisel, der zuletzt etwas mit seiner Form haderte, fand in seinem ersten Spiel gegen Tanh Dao schnell zu alter Stärke wieder. In drei Sätzen fuhr er mit einer guten Taktik und tollen Spielzügen einen ungefährdeten Sieg ein. Am Nachbartisch lag eine kleine Sensation in der Luft. Johannes Fekl durfte sich mit den bisher ungeschlagenen Penkava messen. Johannes, der momentan in einer super Verfassung ist, spielte sehr zur Überraschung der Gäste von Beginn an aggressiv auf. Aufschläge wurden gleich angezogen und auch Topspins mit einen Gegentopspin bzw. offensiven Block beantwortet. Dadurch ging Johannes schnell mit 2:1 in Führung. Doch auch der ungeschlagene Neueinkauf der Gäste zeigte mit zunehmendem Verlauf, warum er sein Geld wert ist. Er stellte sein Spiel um, servierte die Aufschläge kürzer und agierte immer offensiver mit seiner Vorhand. Erneut musste der Entscheidungssatz das Spiel entscheiden. Auch hier war bis zum Schluss alles offen, doch erneut hatten die Gäste die Oberhand.

 

Aber unsere Chance sahen wir nun im zweiten Paarkreuz. Doch Matthias Fekl fand zunächst gar nicht ins Spiel. Zu große Probleme bereitete ihm das Störspiel des Gegners, der seine Noppe immer wieder gewinnbringend einsetzen konnte. Erst als es bereits 0:2 nach Sätzen stand, fand Matthias ein Rezept und vor allem sein Selbstvertrauen wieder. Er drehte das Spiel und gewann im letzten Satz äußerst knapp mit 12:10. Eine nervliche Strapaze für alle Zuschauer, die die vielen Hoch- und Tiefphasen des Spiels mit gelebt hatten. Für die Nerven ähnlich spannend verlief es am Nachbartisch ab. Andreas Funke erkämpfte sich gegen den Block und Konter Spieler Martin Fallenstein eine knappe 2:0 Führung. Doch auch die währte nicht lange, denn Andreas Funke machte nun deutlich mehr Fehler bei eigenem Angriff und verlor seinen Faden. Der 2:2 Satzausgleich war die logische Folge. Doch er wurde noch einmal gut in der Pause von seinen Teamkollegen eingestellt und fand zu alter Sicherheit wieder. So brachte er in den entscheidenden Momenten immer wieder etwas überraschend seine Rückhand gewinnbringend ein und entschied somit das Spiel für sich. Damit war der zwischenzeitliche 3:3 Gleichstand hergestellt und der Glaube an die Überraschung lebte.

 

Im ersten Paarkreuz sahen die Zuschauer erneut beeindruckende Ballwechsel. Dennoch gab es zwei relativ eindeutige Sieger. Für die Zeitzer gewann erneut Penkava klar mit 3:0 gegen André Kreisel und nebenan entschied für die Gastgeber Johannes Fekl ebenfalls deutlich mit 3:0 das Spiel für sich. Das wahrscheinlich spektakulärste Rallye der Saison sah dabei das Publikum im Spiel Fekl gegen Dao. Nach dem Aufschlag und der Eröffnung mündete der Ballwechsel in einem offenen Vorhand Topspin Schlagabtausch. Aus den Topspinschlägen wurden schnell Schüsse die mit enormer Geschwindigkeit bestimmt drei oder vier Mal hin und her gefeuert wurden, ehe der Zeitzer den Ball in die Rückhand blockte. Diesen zog Johannes Fekl dann kontrolliert ebenfalls in die Rückhand, stellte sich um und vollendete den grandiosen Spielzug mit einem Vorhandendschlag. Damit stand es 4:4 und die letzten beiden Spiele entschieden nun über Sieg, Unentschieden oder Niederlage.

 

Matthias hatte erneut seine Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Auch in diesem Spiel stand er mit dem Rücken zur Wand und musste einem 0:2 Rückstand hinterherlaufen. Am Nachbartisch machte es Andreas Funke besser. Er zeigte sich relativ unbeeindruckt von der Noppe und schaffte es immer wieder erfolgreich zum Angriff zu kommen. Mit seinem 3:0 Sieg war zumindest schon einmal das Unentschieden gesichert. Am Nebentisch spielte Matthias Fekl immer noch. Er hatte sich ins Spiel zurückgekämpft und zog sein gewohnt sicheres Angriffsspiel auf. Nun hieß es auch die Nerven zu behalten. Beide Spieler wussten, dass dieses Spiel nun die Entscheidung bringt. Matthias Fekl war nun on fire und brachte immer besser seine Vorhand und Rückhand Topspins auf den Tisch. Damit war der gewohnt so sichere Blockspieler Fallenstein überfordert. Auch gelang es ihm nicht mehr, seine eigenen Angriffsbälle durchzubringen. Somit gewann Matthias sein Spiel erneut knapp in fünf Sätzen und die VSG Kugelberg Weißenfels ihr Derby mit 6:4.

 

Mit diesem Sieg festigen sich die Weißenfelser in der oberen Tabellenhälfte und können entspannt der Rückrunde entgegen sehen. Vielen Dank an alle Zuschauer und Unterstützer für die tolle Hinrunde.